Die Taube „Gast der Götter“
Die Taube findet sich in menschlichen Ansiedlungen überall dort, wo Platz ist. Wir begenen ihr in Europa, Asien, Afrika, Amerika.
Die unterschiedlichsten Rassen begleiten die Menschen auf ihren Wanderwegen seit Jahrtausenden.
Sie war den Menschen heilig. Die Taube fand sich in ihren Wohnstätten, Tempeln und Mysterienstätten.
Oder haben sie sich auch schon gefragt, warum die Taube im Christentum das Symbol für den Heiligen Geist ist? Vielleicht haben sie auch nachgefragt und keine befriedigende Antwort erhalten?
Für uns im Schamanenzentrum das für den „Schamanismus der Zukunft“ steht, ist es für unsere schamanische Arbeit von Bedeutung, spirituelle Symbole und schamanische Symbole zu hinterfragen und die Hintergründe offenzulegen.
Schamanische Mythologie
Als Friedens- und Liebesvögel waren sie in Babylonien
(1800 v.Chr.) der Göttin des Morgen-und Abendsternes Ishtar/Inanna heilig.
Sie wurde als 3fache Göttin verehrt. Als Herrin des Himmels, der Erde und der Unterwelt.
Sie besaß 3 Symboltiere (Krafttiere), wobei eines der Tiere eine Taube war.
Ebenso waren die Tauben dem Dienst der Astrate geheiligt.
Das sanfte, liebevolle Wesen der Tauben entsprach auch der griechischen Göttin Aphrodite. Opferrituale, den Göttinnen der Fruchtbarkeit gewidmet, hatten als Opfergaben auch die Tauben.
Venus Anadyomene wurde durch eine Taube aus einem Ei ausgebrütet.
In einer der Erzählungen über die Sintflut wird berichtet, dass Noah eine Taube aussandte, um herauszufinden, ob das Wasser sich zurückzieht.
Die Taube kam mit einem Ölblatt im Schnabel zurück und wurde zum Symbol der Hoffnung.
Ganz anders im Gilgamesch – Epos, als die von Uta-napisti ausgesandte Taube ohne Botschaft zurückkehrte.
Taube Bedeutung Bibel
Die Taube wird mehrmals im Alten Testament angesprochen.
Zum Beispiel im „Hohen Lied der Liebe“ (1.Korinther 13),
und in den Psalmen: „Siehe meine Freundin, du bist schön, schön bist du, deine Augen sind wie Taubenaugen.“
Sie wird bei den Prophten erwähnt, zum Beispiel bei Jesaja und bei Jeremia.
Im Nahen Osten galt die Taube als heiliges Tier.
In Ägypten haben Tauben eine lange Tradition. Sie wurden vor ca 10 000 Jahren domestiziert. Ab 300 v.Chr. begannen die Menschen Taubentürme zu bauen. Ihr Kot, als Ahnenmedizin geschätzt, wird bis heute als Dünger für die Landwirtschaft verwendet.
Nordische Mythologie
Die Taube war in der Jungsteinzeit, lange vor den Kelten und Germanen, ein matriachales Symbol.
Auf alten Kultplätzen finden wir die 3 fache Göttin, deren Spuren bis in neolithische Kulturen reichen.
Die schwarze Göttin. Sie stand für Tod und Wiedergeburt.
Die weiße Göttin. Die Jungrfrau, die erneuernde Erde, die Mondgöttin.
Die rote Göttin. Die Göttin der Liebe. Die Taube war die Begleiterin der roten Göttin.
Sie wurden lange Zeit verehrt und in späteren Jahrtausenden dämonisiert.
In der nordischen Völkerwanderungszeit, etwa 400 n. Chr. waren Tauben eine Opfergabe, eine Grabbeigabe.
Die Seelen der Verstorbenen konnten als weiße Tauben in schamanische Welten fliegen.
Kehrten Totenseelen zurück, zeigten sie sich als Tauben.
Zahlreiche schamanische Rituale wurden abgehalten.
Ahnenehrung war ein fester Bestandteil und nicht nur die Schamanin und der Schamane blieb in gutem Kontakt mit
den Ahnen.
Ahnenseelen waren keine „armen Seelen“, sondern sie brachten Segen und Wohlergehen zu den Lebenden.
Das ist auch unsere Erfahrung im schamanischen Zentrum. Die schamanische Ahnenreise bestätigt dieses alte Wissen auch im Heute.
Dieses bereichernde Thema weiter auszuführen ist in diesem Rahmen nicht möglich. Die heilige Triade ist Thema in einem der Seminare der Schamanen Ausbildung und in einem Modul der Ausbildung „Spirituelles Heilen – Heilschamanismus“.
Schamanen Magie
In der weißen Magie hatte die Taube ihren festen Platz.
Tauben galt als Orakelvogel. Herodot (480/490 v.Chr.) berichtet, das einst von den Phöniziern Tauben von Theben zum Orakelheiligtum Dodana gebracht wurden.
In der phönizischen, hebräischen und arabischen Sprache ist dasselbe Wort für die Taube Priesterin.
Und wer die Liebe zu sich ziehen wollte, musste sich mit dem Herz einer Taube verbünden.
Im Mittelalter galten sie als reine Tiere. Schwarzmagier hatten keine Möglichkeit sie für ihre Zwecke zu missbrauchen.
Lange war die Taube ein Symbol für Mutterliebe und für die Weisheit der Göttin Sophia.
Doch sie gelangte in den Besitz des Monotheismus. Sie wurde Eigentum des Gottes Jahwe.
Diese patriarchale Übernahme führte letztlich zum Heiligen Geist, der uns als Taube begegnet. 1949 entwarf Pablo Picasso für die Weltfriedenskonferenz die blaue Friedenstaube und ließ das in den Tiefen der Seelen gespeicherte mythologische Wissen zum Erklingen bringen.