Der Fuchs – Schutz gegen Seelenraub

Bei einem der schamanischen Trainings in den letzten Tagen bin ich dem Fuchs begegnet und es zeigte sich wieder einmal, dass wir Menschen nicht die einzigen Träger von Bewusstheit und die Herrscher der uns umgebenden Welt sind. Ich wünsche mir, dass viele Menschen zu einer multidimensionalen Wirklichkeit erwachen, die bewohnt ist von vielfältigen Bewusstseinsformen, unterschiedlicher Kommunikationsweisen und Verhaltensmuster. An der Fuchshöhle ging ich mehrmals vorbei, bis ich den Einsprechungen gehorchte, mich umdrehte und den steilen Weg mit offener Wahrnehmung zurückging und direkt beim Fuchsbau anlangte.

Zugegeben, sehr ehrfurchtsvoll war ich nicht als ich neben dem belebten Bau das Skelett eines verstorbenen Fuchses fand. Ein wahrlich großes Geschenk! In mir war Freude, bis dieses Skelett seine Botschaften überbrachte.
„In der derzeitigen Entwicklung deutet alles darauf hin, dass Gesellschaften nicht nur im Denken und in der Wahrnehmung manipuliert werden, sondern dass die noch außerhalb ihrer Körpers existierenden Techniken in ihre Körper eingepflanzt werden. Damit werden vermehrt Robotermenschen erschaffen, gute effektive Sklaven. Diese werden natürlich leiden, aber wenn ihnen der Rest ihrer Seele genommen wird, vielleicht auch noch die Reste ihrer verbliebenen Gehirne, dann werden sie nicht mehr leiden. Diesen Inhumanen fehlt jegliches Mitgefühl noch spüren sie Verantwortung, ihre Aufgabe ist die Weltverknechtung, ist Tötungslust, Krieg, Kannibalismus gegenüber Mensch, Tier und der gesamten Natur. Sie sind unbelehrbar und wie viele Füchse, die in den Hühnerstall eindringen und mehr Hühner töten als sie verspeisen können. Aber das ist jetzt nicht die Ansage, vielmehr befürchten wir, dass alle Wildtiere verschwinden sollen und nur mehr die Zuchttiere übrig bleiben.“
Diese Botschaft hatte mich nicht nur dazu gebracht mein Training zu intensivieren.

Seine Botschaft führte mich auch zur Geschichte des Fuchses in unserer menschlichen Entwicklung, die ich bis dato ignoriert hatte und hier nur sehr kurz wiedergeben kann.

Der Fuchs in unserer menschlichen Geschichte
Vor Urzeiten spalteten sich Wolf und Fuchs und gingen eigene Wege. Der Fuchs machte es sich im Laufe der Zeiten zur Gewohnheit, seine Behausung unterirdisch, in der feuchten, warmen Mutter Erde anzulegen.
Bis heute gilt er als ein Tier der matriachalen Ära. Und wie im Schoß der großen Mutter alles Leben begann und wieder endete, so galt auch die Fuchshöhle als Symbol der Fruchtbarkeit, aus der Pflanzen und Bäume wachsen. Sein Fell hat eine rötliche Färbung, das Rot steht für Blut, für Tod und Zerstörung, aber auch für Fruchtbarkeit, man denke an den Kornfuchs. Jahrhunderte lang galt er als Beschützer der Feldfrüchte und wurde in allen Kulturen, Babylonien, Indien, Ägypten usw. den Fruchtbarkeitsgöttinnen zugewiesen. In Griechenland zum Beispiel Demeter, Tellus, Ceres… und mit dem „Fuchsgott“ Dionysos in Verbindung gebracht.

Daraus entwickelten sich unzählige an die Muttergöttin gerichtete Gebete um Schutz für Frauen, Schwangere und Mütter. Schutzketten mit durchbohrten Zähnen, denen Skelettteile vom Igel und Marder beigefügt wurden und verschiedene Amulette wurden getragen. Schamaninen war bis zu ihrer Ausrottung durch Kirche und Staat der Fuchs heilig.

Unsere Ahnen brachten ihn in Verbindung mit ihren Totenkulten und opferten vor dem Fuchsbau ihren Ahnen. Er wurde gefürchtet, denn seine Kontakte zu den Andersweltlichen flößte Respekt ein. Der archaische Glaube an die Zauberkräfte seines Felles, Blutes und Skelettes hat sich bis heute erhalten, zumindest in Asien, bei Indigenen in Nordamerika und im Heilschamanismus.

Symboltier für Sinnlichkeit

In der Bibel, im Hohelied findet er sich für liebevolle Eroberung. Bis zum Mittelalter galt die Füchsin als Symboltier für Liebe, Dämonenabwehr und Todesahnung. Doch vertärkt wurde die Fuchshöhle und der Schoß von Mutter Erde mit Sexualität verbunden und vorbei war es mit dem Beschützer der Felder und Frauen. Der Fuchsschwanz steht bis heute für männliche Sexualität. In seiner Phallussymbolik wurde er aufrecht dargestellt.

Dämonisierung

Soweit bis jetzt erfassbar, kam es mit dem Beginn der Viehzucht, dem Ende des Ackerbaues und der Institutionalisierung des Patriachats zur Jagd auf den Fuchs. Nicht nur wegen seines Fleisches und seinem Hühnerdiebstahl. Todesvorstellungen änderten sich, Angst schlich sich in die Herzen und das Erscheinen des Fuchses galt als ein böses Omen. Bald wurde er als listig, schlau, verschlagen und tückisch gesehen. Im Mittelalter in der Zeit der Hexenverfolgung, Heilerinnen – Verfolgung glaubte die Mehrheit, Hexen verbergen sich in den Körpern der Füchse. Der Fuchsschwanz wurde zum Hexenbesen, der Hexen half, mit dem Teufel zu kommunizieren.  Der weitere Ausbau des Patriachats trug Wesentliches zur Dämonisierung bei. In einigen Märchen können wir nachlesen, wie die archaische Göttin zur Sünderin degradiert wird, um nach kräftiger Buße wieder ins Heilige erhoben zu werden.

Heute müssen wir an die Jagdhunde denken, die neben Wölfen sinnlos Füchse hetzen, diese zerbeißen und zerreisen und auch wir als Menschen sind vor diesem Tötungswahn, in welcher Form auch immer, nicht geschützt. Ohne die Anerkennung des Heiligen in allen Wesen und in aller Natur wird es keine Veränderung geben. Nicht nur jetzt wird unser Bewusstsein zensiert. Dies passierte über Jahrhunderte und die Verbannung des Schamanismus wirkt weiterhin auf uns. Es steht nicht nur in den Geschichtsbüchern.

 

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