Die Reise zu ihren Ursprüngen führt in schwer zugängliche Dimensionen, die weit über unsere irdische Vorstellungskraft hinausgehen. Honigbienen vereinigen ihre kleinen Kräfte zu einer einzigen Persönlichkeit, zu einem vollkommenen Wesen.
Bienen und Mythologie
Eine Möglichkeit ihrer Weisheit zu folgen sind die zahlreichen Spuren die in den Mythologien der Völker festgeschrieben sind. Auch in unserer nordischen Mythologie galt Honig als Göttertrank, als heilige Speise. Die Snorri Edda erzählt, wie Wolken von Bienen sich auf dem Weltenbaum niederließen und ihr Honigtau als Honigfall die Wesen der Erde nährte. Die geschäftig Geflügelten wurden den Zwergen und Elben zur Seite gegeben. Vielleicht weil auch sie einer Königin folgten? Der Mythos erzählt, dass die Zwerge aus dem verwesenden Fleisch des Uriesen Ymir und die Bienen aus der Fäulnis eines Stiers entsprungen sind. Ähnliche Erzählungen finden wir in Ägypten, Babylonien und im alten Persien. Unter Vielen bezieht sich auch Vergil (gest. 19 v.Chr.) auf diese Erzählung in seinem Werk „Georgica“ und überliefert uns das Ritual der Bugonie. Wundersam schwirren Bienen im Tierkadaver, brechen hervor, ziehen in gewaltigen Schwärmen dahin, treffen sich am Gipfel des Baumes um als Traube herunterzuhängen. Im Grabe des Frankenkönigs Childerich zu Doornik fanden sich unter einem goldenen Stierhaupt hunderte Gold glänzende Bienen.
Krafttier Stier
Die Berichte über den verwesenden Stier, in den Mythologien als Himmelstier dargestellt, aus dem besondere Gaben und Wesen hervorgingen sind zahlreich. Mithras zum Beispiel, ein altpersischer Herr des Lichts, tötete den Urstier, aus dessen Leib Nutzpflanzen, aus dem Rückenmark Getreide und aus seinem Blut Reben wuchsen. Der Stier ist als Urbild tief im Menschen eingeprägt und steht hier unter anderem für Fruchtbarkeit und Zeugungskraft.
Bienen in Ritual- Zeremonie – Kult
Reich sind die Erzählungen und Berichte über die Himmelsspeise Honig. Uns noch nahe ist der früheste Dichter des Abendlandes, Homer. Er führt die Gabe des Hellsehens auf den Genuss von Honig zurück. Phytia, das neben Theoklea bekannteste Orakel in Delphi wurde von Apollon „Biene von Delphi“ genannt. Die Heilerinnen und Schamaninnen wussten um die verstärkte Heilkraft von Heilpflanzen, wenn sie im Honig gebadet wurden.
In der griechischen und ägyptischen Zeit, aber noch viel früher galt Honig als eine besondere Opferspeise für Götter und Dämonen.
Kein Ritual, sei es der Reinigung, Heilung, Ahnen oder dem Opfer zugewiesen ist in der Gegenwart neu erfunden. Wir in „Licht aus der Jurte“ nehmen dankbar Anleihe bei den alten Eingeweihten und bringen ihr Vermächtnis ins Hier und Jetzt.
Bienen – Symbolkraft
Bienen sind Wärmewesen, sind Symbole der Seele, der entweichenden, wie der wiederauferstandenen Seele. Sie stehen für Erkenntnis, Wissen, Weisheit und einer seelischen Liebe die in unserem Zeitalter noch begriffen werden muss.
Bienen – Schamanenkraft
Wir haben uns lange in die „Höhle der Jurte“ zurückgezogen und über die Verbindung der Schamanenkraft mit Bienen meditiert. Eines Tages öffneten sich die Türen in die 4 Himmelsrichtungen und als wir hinaustraten wurden wir von Meistern belehrt, wie wir im Heute mit den Gaben der Geflügelten umzugehen haben. Wie Hindernisse im Geist, Unstimmigkeiten an Orten und Lebensbereichen, wie Krankheit und sonstiges Missgeschick in Geist Schätze verwandelt werden können. Dabei helfen nicht nur die Gaben der Bienen, sie selbst als kleine Lebewesen sind in unserer Arbeit von unschätzbaren Wert und die Besucher der Jurte kommen in den Genuss ihrer Heilkraft.
Bienen sind wie wir Menschen den Wechselfällen des Lebens ausgesetzt. Ihr Brausen im Honighain oder wenn sie ausschwärmen kann uns Leitbild sein für Dauerhaftigkeit und vorausschauende Lebensweise. Für Geselligkeit und Arbeitsweise, für ein soziales Miteinander, für Opferbereitschaft, für ein rechtes Verhalten in der Stille und bei Gefahren.